Show Notes
Veröffentlicht: 22.02.2014
Neueste Neuigkeiten
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- UN-Bericht über den Missbrauch von Kindern in der katholischen Kirche
- Komission gegen Kindesmissbrauch eingesetzt
- Laisierte Priester
- Kardinal Meisner spricht vor den Neokatechumenalen
- Bildungsplan 2015 in BaWü
- Umfrage zur sexuellen Lebenswirklichkeit kath. Christen
- 84-jährige Nonne bricht in Kaserne ein (Protest gegen atomare Waffen)
Das Thema: Die Kirchenfinanzen
- Tebartz-van-Elst schwer belastet?
- Kurzer Ablauf der Ereignisse
- Zur Geschichte der Kirchengelder
- Kirchhof, Ferdinand. Grundlagen und Legitimation der deutschen Kirchenfinanzierung. In: Essener Gespräche zum Thema Staat und Kirche 47. 2013. 7-36
- Althaus, Rüdiger. Strukturen kirchlicher Vermögen und kirchliche Vermögensverwaltung in der katholischen Kirche. In: Essener Gespräche zum Thema Staat und Kirche 47. 2013. 99-112
- Fabianek, Birgit-Sara, Deiterich-Kreuzkamp, Thomas. Und vergib uns unsere Schulden. Die Finanzpolitik der katholischen Kirche und ihre Geheimnisse.
- Finanzwissenschaftliche Aspekte von Religionsgemeinschaften. In: Schriften zur öffentlichen Verwaltung und öffentlichen Wirtschaft 117.
- Codex Iuris Canonici in 5. Auflage (2001)
- Wikipedia Kirchenfinanzierung
- Wikipedia Kirchenstuer
- Haushalt des Bistums Essen
4 Gedanken zu „GF002 Kirchenfinanzen“
Spannend: Während es den kirchlichen Trägern bei den Bewohnern von Einrichtung ziemlich egal ist, welcher Konfession sie angehören, gilt das für die Mitarbeiter ja in vielen Fällen nicht. Stichwort kirchliches Arbeitsrecht, Tendenzbetriebe etc. Ich finde es im 21. Jahrhundert schon diskussionswürdig wie zeitgemäß es ist, dass in zu ca 90% staatlich finanzierten Angeboten der öffentlichen Daseinsfürsorge häufig weiterhin nach Konfession eingestellt und ein Leben nach christlichen Werten eingefordert wird, bis hin zu Kündigungen neu verheirateter Ärzte in katholischen Krankenhäusern, wie erst vor kurzem wieder durch die Medien ging. Natürlich gibt es da starke regionale Unterschiede, wie eng das genommen wird – mein Eindruck ist, dass die jeweils regional weniger repräsentierte Konfession weit liberaler vorgeht (also die Caritas im Siegener Raum oder die Diakonie im Rheinland). Gleichzeitig kann ich einem offen homosexuell lebenden Menschen nicht dazu raten, sich bei der Caritas zu bewerben.
Hallo und guten Abend,
ich habe mich ein bischen in Euren Podcast hineingehört und möchte zunächst einmal mein großes Lob an Euch aussprechen. Bevor ich darauf gestoßen bin hatte ich ehrlich noch nie die Lust verspürt mir die katholische Sichtweise auf die Welt zu geben. Bei Euch finde ich aber viele gedankliche Anknüpfungspunkte und die Stellen, an denen ich die Luft anhalten muss, sind zwar vorhanden aber noch zum aushalten und damit im Endeffekt sehr anregend.
Bei dieser Folge bin ich jedoch über eine Kleinigkeit wirklich gestolpert: Ihr sprecht über die Äußerung von Meißner und behauptet, Meißner wollte damit wahrscheinlich gar nicht sagen, dass Christen mehr wert seien als Muslime oder Nicht-Christen. Das mögt ihr ja so sehen und ich gebe auch gerne zu, dass ich Herrn Meißner sowieso zutraue, kleine Kinder zu frühstücken und insofern vorurteilsbeladen bin. Aber was bitte sehr, hätte er den sonst damit meinen sollen?
Es geht mir natürlich nicht um diese eine Äußerung. Meißner äußerte sich in den vergangenen Jahren wiederholt in einer Weise, die zumindest befürchten lässt, dass seine Weltanschauung wenigstens peripher die Grundlagen verlässt, auf denen unsere Gesellschaft steht.
Ich finde, wenn man sojemanden in Schutz nimmt, muss man schon sehr gute Argumente haben. Würde die katholische Kirche darauf verzichten, Leuten wie Meißner eine Plattform zu bieten, wäre es sicher um Größenordnungen einfacher mich, viele andere Religionslose und auch viele Protestanten in ihrer eher feindseeligen Grundhaltung zu erweichen.
Hallo Leonard,
ich kann deine Irritation gut verstehen und in der Tat sind wir nicht besonders deutlich geworden, wie wir denken, dass man seine Äußerung auch verstehen kann.
Dabei möchte ich betonen, dass wir hier lediglich eine alternative Sichtweise anbieten. Wir haben keine Ahnung, was in Kardinal Meißeners Kopf vorgeht.
Man kann Meißner sicherlich so verstehen, dass ihm ein Christ so viel wert ist, wie drei Muslime. Man kann es aber auch so lesen, dass Meißner sich, mit einem zugegebenermaßen kruden Bild, sehr darüber freut, dass auch christliche Menschen die Familie als Gut erkennen und fördern/pflegen. Vermutlich steht hinter seiner Aussage das Vorurteil der kinderreichen muslimischen Familie versus kinderarmer christlicher Familien.
Das ist fraglos unglücklich gewählt. Wenn Flo sagt, er könne sich nicht vorstellen, dass Meißner Muslime abwerten wollte, dann bezieht sich das darauf, dass eine öffentliche Person so etwas mit Absicht eigentlich nicht wollen kann.
Wir unterstellen ihm also eine gute Absicht mit schlecht gewählten Worten getätigt zu haben.
Bin auch bei Meißner hängen geblieben und hatte die ganze Zeit so ein ungutes Feeling, weil es sich so stark nach in-Schutz-nehmen angehört hat.
Klar, das ist persönliches Recht und das muss man dann notfalls eben mal so hinnehmen, auch wenn man es ganz und gar anders sieht.
Ja klar, niemand kann in anderer Leute Kopf schauen, d`accord.
Aber statt mir den Kopf darüber zu zerbrechen, wie man eine unglaublich beleidigende und zynische Aussage möglicherweise verstehbar machen könnte, wäre mir eine klare Distanzierung und die Aufforderung nach Klarstellung an die Adresse des Herrn Meisßner lieber.