Veröffentlicht: 15.12.2017
Das zweite Vatikanische Konzil. Für die, die dabei waren, war es DAS Konzil, denn mit ihm wurde alles anders: Plötzlich sprachen die Priester in der Messe nicht mehr Latein, sondern Landessprache. Die Kirche wurde vom „Haus voll Glorie“ zum „wandernden Volk Gottes“.
Andere Meinungen, Konfessionen und Religionen (speziell das Judentum) wurden als Glaubensgemeinschaften – und vor allem als Dialogpartner – anerkannt. Atheismus war keine schwere Sünde mehr.
Kurzum: Das Konzil förderte die Vielfalt und den Diskurs, aber auch den Dissens. Aus der einen Stimme des Lehramts wurden die vielen Stimmen eines glaubenden Volkes.
Zu Gast ist einer, der das alles live miterlebt hat: Franz-Josef Nocke, Professor emeritus für Systematische Theologie. Ein Zeitzeugeninterview zu einem der größten Ereignisse der jüngeren Kirchengeschichte und seiner Folgen.
Viel Spaß beim Hören!
Shownotes:
- Franz-Josef Nocke
- Was ist ein Konzil?
- II. Vaticanum
- Kardinal Frings
- Liturgie und ihre Reform
- Johannes XXIII
- Joseph Ratzinger (Benedigt XVI)
- Mario von Galli
- Paul VI
- Enzyklika Humanae Vitae (Empfängnisverhütung)
- Aggiornamento
- Die Kirche in der Welt von heute
- I. Vaticanum
- Romano Guradini
- Karl Rahner
- Kardinal Newman
- Nostra Aetate
- Index verbotener Bücher
- Humanistische Union
- Darstellungen des Judentums in der katholischen Kirche
- Piusbruderschft
- Essener Kreis
- Gemeinsames Priestertum
Danksagungen und Hausmeisterthemen:
2 Gedanken zu „GF013: Von Juden, Piusbrüdern, modernen Aufbrüchen und Flügelkämpfen – Das zweite Vatikanische Konzil“
Herzlichen Dank für diese Episode!
Ein beeindruckender Gast, der mir sehr imponiert hat.
Ermutigend solche Stimmen zu hören, die (z. B. mir) helfen können, eine Reihe von Vorurteilen zu hinterfragen oder sogar abzubauen.
Solche Gespräche machen für Außenstehende wie mich die Tür in Richtung Verständnis und Dialog ein Stückchen weiter auf. Dass es auch sehr anders sein kann, haben wir ja in älteren Episoden schon gemerkt.
Stichwort „Judentum als Irrtum“ (aus hoffentlich weitestgehend veralteter katholischer und auch evangelischer Sicht): Mir ist es bei meinem Privatprojekt „ich lese einmal die Bibel komplett durch“ genau anders herum gegangen, ich dachte sehr oft „vielleicht haben sich die Urchristen auch einfach total vertan mit ihrer Interpretation der Ereignisse, und das ganze Christentum basiert auf einem Irrtum…“
Zu diesem ganzen Komplex habe ich ein sehr erhellendes Buch aus dem christlich-jüdischen Dialog gelesen:
„Judentum und Christentum – Gemeinschaft wider Willen?“ von Hans Herrmann Henrix.
Dort wird auch in einem Kapitel ausgiebig auf das zweite vatikanische Konzil Bezug genommen und auch jüdischen Stimmen Raum gegeben.
Also nochmal danke und eine schöne restliche Adventszeit!
ihr hattet mal eine Episode mit Wilhelm Ahrendt und Matthias Schäppi von TheCathwalk.de. Interessant wie unterschiedlich Meinungen und Weltsichten sind. Was meint ihr persönlich dazu, was Wilhelm hier geschrieben hat?
Kirchen Spaltung
Evangelischer Kirchentag
PS
Ihr habt leider nie wie versprochen mal eine Show gemacht und euch erklärt wie es Euch so nach der Folge mit den zweien ging.